Spirituelles Wesen: Jesus von Nazareth
Medium: James E. Padgett
Datum: 5. Mai 1917
Ort: Washington, D.C., USA
Ich bin hier, Jesus.
Das Thema dieser Botschaft lautet: Wie man in das Reich Gottes gelangt!
Viele Weise und Lehrer haben es sich zur Aufgabe gemacht, der Menschheit zu erklären, auf welchem Weg dieses Ziel zu erreichen ist. Das Ergebnis ist dabei ähnlich vielfältig beziehungsweise widersprüchlich wie die Männer, die sich an der Lösung dieser Fragestellung versucht haben.
Diejenigen, die sich als Christen bezeichnen, haben seit jeher die Heilige Schrift bemüht, um ihre Lehren und Schlussfolgerungen zu begründen, während andere Gelehrte und Reformer, wie sie häufig auch genannt werden, auf die Einsicht der verschiedenen Sekten setzen, denen sie angehören oder zu denen sie sich bekennen. Letztendlich liegt es aber auf der Hand, dass der Begriff vom „Reich Gottes“ eher der christlichen Tradition zuzuordnen ist, genauer gesagt den hebräischen Schriften, auf welchen diese Bibel gründet.
Betrachtet man das Thema meiner Botschaft einmal näher, gilt es zunächst zu definieren, was mit dem „Reich Gottes“ gemeint ist. Einige meinen, dass das Reich Gottes ein irdisches Königreich ist, in dem die Menschen bereits auf Erden den Willen und die Gesetze Gottes befolgen. Andere sind der Überzeugung, dass das Reich Gottes in der jenseitigen Welt existiert und an seiner Vollkommenheit zu erkennen ist. Die wenigsten aber wissen, dass das Reich Gottes in den Göttlichen Sphären zu finden ist, wo nur Zutritt findet, wer von neuem geboren ist.
In jedes dieser Reiche führt ein anderer Weg, obwohl man, wenn man den Weg zum Himmel auf Erden verfolgt, notwendigerweise auch den Weg zum Reich Gottes in den spirituellen Sphären beschreiten muss. Mit anderen Worten: Wer danach trachtet, in das Reich Gottes zu gelangen, das in den spirituellen Sphären liegt, muss notwendigerweise auch jene Dinge tun und jene Gesetze Gottes befolgen, die notwendig sind, um entweder das Reich Gottes auf Erden zu verwirklichen oder den Himmel in der spirituellen Welt zu erreichen. Will man allerdings das Reich Gottes in den Göttlichen Sphären betreten, genügt es nicht, den Weg zu wählen, der in die ersten beiden Reiche führt.
Das Reich Gottes auf Erden oder in der spirituellen Welt kann der Mensch sich aus eigener Kraft erarbeiten. Dies geschieht, indem er, als Sterblicher oder als spirituelles Wesen, dem Willen Gottes in allen wesentlichen Punkten entspricht und dadurch eine Reinigung seiner natürlichen Liebe bewirkt, was dazu führt, dass der Mensch in Harmonie mit den Gesetzen kommt, die ihn als bloßes Geschöpf betreffen und kontrollieren.
Das heißt: Wenn der Mensch den göttlichen Gesetzen gehorcht und somit Seinen Willen tut, wird er in den Zustand der Vollkommenheit zurückversetzt, den der Mensch einst innehatte, bevor die ersten Eltern aufgrund ihrer Verweigerung aus diesem Stand gefallen sind. Viele der Lehren aus meiner Erdenzeit, die in der Bibel überliefert sind, verfolgen die Absicht, die Menschen zu einer Lebensweise anzuleiten, die ihre moralischen Qualitäten entwickelt und sie vom Makel und der Zerstörungskraft der Sünde befreit, in der sie damals wie heute leben.
Durch die Befolgung dieser Lehren und den aufrichtigen Gehorsam gegenüber den moralischen Geboten wird der Mensch jene Dinge verlieren, die zu seinen Begierden, Leidenschaften, bösen Gedanken und Wünschen gehören. An ihre Stelle werden eine reinere Liebe, höhere Wünsche und Gedanken treten, die zu einer Reinigung seines Herzens und seiner Seele führen und ein Leben und Denken im Einklang mit dem Willen und den Gesetzen Gottes nach sich ziehen.
Gott ist das absolut Gute. Alle Seine Gesetze und Gebote zielen folglich darauf ab, dass auch der Mensch wieder gut wird. Erst dann ist es möglich, dass das Reich Gottes erblüht—auf Erden und in der spirituellen Welt.
Als Gott den Menschen formte, war diese Schöpfung, wie ihr Schöpfer, vollkommen und gut. Im Gegensatz zu dem, was die Lehren und Doktrinen der Kirchen seit so vielen Jahrhunderten verbreiten, wurde der Mensch weder verdorben, noch unverbesserlich erschaffen. Um allerdings jenen Zustand wiederherzustellen, der anfangs Kennzeichen seiner Schöpfung war, muss der Mensch sich aus eigenem Antrieb dafür entscheiden, sich von allen verunreinigenden Begierden, Gedanken und Wünschen loszusagen.
Wenn der Mensch also gewillt ist, das Reich Gottes auf Erden zu errichten, ist sein Weg ein Werk weitestgehender Entsagung. Dies ist eine Wahrheit, und sie wurde von Propheten und unzähligen Menschheitslehrern vor der Zeit meines Kommens auf diese Erde als Weg verkündet, auf dem man in das Reich Gottes gelangt.
Jener Weg ist auch identisch mit dem, was die spirituellen Wesen tun müssen, damit sie in das spirituelle Reich Gottes eintreten können. In diesen Reichen der Läuterung und Wiedererlangung des vollkommenen Menschen finden demzufolge all jene Platz, die ihre natürliche Liebe in den Stand zurückversetzt haben, der den ersten Eltern einstmals geschenkt worden ist.
Etwas Göttliches oder einen Anteil an der göttlichen Natur des Vaters sucht man beim Menschen allerdings vergeblich, außer dass alle Objekte Seiner Schöpfung, die als Sein Abbild geschaffen worden sind, am Göttlichen teilhaben können, weil sie, generell gesagt, als solche Objekte ins Dasein gerufen worden sind. Das Potential des Göttlichen alleine ist aber nicht das Gleiche wie das Göttliche an sich. Göttlich ist in wahrstem Sinne nur, was am Wesen und an der Natur Gottes teilhat, und nicht das, was ausschließlich Gegenstand Seiner Schöpfung ist.
Der Mensch, also die Seele, welche einen spirituellen und einen physischen Körper besitzt, ist nicht mehr und nicht weniger als eine Schöpfung Gottes. Er ist, was seine Seele betrifft, ein Abbild seines Schöpfers. Diese Schöpfung besteht nicht aus dem geringsten Teil des Wesens oder der Substanz Gottes und kann deshalb, wenn es dem Vater gefällt, in ihrer zusammengesetzten und koordinierten Existenz zerstört und auf die Elemente reduziert werden, aus denen sie geschaffen wurde, ohne dass die wahre Substanz oder Natur Gottes dadurch auch nur einen Hauch beeinträchtigt wird.
Nein—der Mensch trägt nichts Göttliches in sich. Deshalb finden sich sowohl im Reich Gottes auf Erden als auch im Reich Gottes in der spirituellen Welt nur Menschen, die vollkommen sind, dennoch aber keinen Anteil am Göttlichen besitzen, dafür aber in Harmonie mit den Gesetzen Gottes leben, welche ihre Schöpfung und ihr Dasein bestimmen.
Die Art und Weise, wie diese beiden Reiche des Nicht-Göttlichen errichtet werden können, besteht also darin, dass der Mensch eine Denk- und Lebensweise an den Tag legt, die es ihm ermöglichen, auf das zu verzichten, was seiner wahren Natur fremd ist und ihn daran hindert, wieder in die Harmonie mit dem Willen Gottes zu kommen, wie er im Gesetz der Schöpfung des Menschen zum Ausdruck kommt und verbindlich ist.
Die Befolgung der Gesetze der Sittlichkeit wird den Menschen befähigen, dieses Ziel zu erreichen, wobei die Liebe, mit welcher der Mensch als vollkommenes Geschöpf ausgestattet wurde, ihm die Kraft verleiht, so sie geläutert und harmonisch ist, Gott zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst. Diese natürliche Liebe, wenn sie vollkommen ist, wird, wenn man sie lebt und ausübt, dazu führen, dass jeder Mensch seines Nächsten Bruder ist. Die fortschreitenden Qualitäten dieser Liebe, die es zu erlangen gilt, werden von Petrus in einem seiner Briefe, wie sie in der Bibel enthalten sind, anschaulich und wunderbar dargelegt:
Deshalb setzt alles daran, dass euer Glaube sich in einem vorbildlichen Leben auswirkt. Ein solches Leben wird dazu führen, dass ihr Gott immer besser kennen lernt. Daraus entsteht immer größere Selbstbeherrschung, die zu wachsender Ausdauer führt, und aus der wiederum erwächst wahre Liebe zu Gott. Wer Gott liebt, wird auch seine Brüder und Schwestern lieben, und schließlich werden alle Menschen diese Liebe zu spüren bekommen. [2. Petr 1,5-7]
Wenn die Menschen diesen Weg befolgen, Schritt für Schritt, und viele Lehren in der Bibel erklären, wie dieses Ziel erreicht werden kann, werden sie nicht nur ihre natürliche Liebe reinigen, sondern zugleich den Grundstein legen, auf dem das Reich Gottes auf Erden verwirklicht werden kann.
Und hier möchte ich einen Irrglauben und eine falsche Vorstellung korrigieren, die lange Zeit unter der Menschheit vorgeherrscht und die in ihren Folgen das Kommen des Reich Gottes auf Erden verzögert haben, nämlich:
Auch wenn Gott allmächtig ist, wird Er dieses Reich weder durch Seinen bloßen Willen, noch unter Missachtung der Wünsche und dem Wirken der Seelen der Menschen errichten!
Ob und wann dieses Reich Gottes ersteht, hängt ausschließlich vom Menschen ab. Solange seine Liebe nicht mit dem Willen Gottes im Einklang steht, wird dieses Reich niemals errichtet werden.
Ich weiß, dass geglaubt, gelehrt und in zahlreichen Predigten darauf hingewiesen wird, und viele Menschen setzen all ihre Hoffnungen und Erwartungen darauf, dass ich, Jesus, eines Tages zum Schall der Posaune aus den Wolken vom Himmel herabkommen werde, um durch die Macht, die mir angeblich verliehen worden sein soll, dieses Gottesreich auf Erden zu errichten [Offb 14,14]. In diesem Reich soll ich König und Herrscher sein und diejenigen zu meinen Untertanen zählen, die an mich glauben und mich anbeten, während jene, die das nicht tun, in die ewige Verdammnis und die äußerste Finsternis verdammt werden.
Nun—ein solcher Glaube ist bedauernswert, unwahr und völlig falsch. Dieses Reich wird niemals auf eine derartige Weise errichtet werden, denn allein der Mensch kann dieses Reich ins Dasein rufen, indem er der reine, vollkommene Mensch wird, der existierte, als Gottes irdisches Reich bei der Erschaffung des Menschen sein Dasein hatte. Der Mensch allein hat die Sünde in die Welt gebracht. Deshalb ist es auch allein seine Aufgabe, die Sünde zu vernichten. Dann wird die Harmonie mit dem Vater wiederhergestellt, und folglich auch dieses Reich.
Aber aus dem, was ich geschrieben habe, darf man auch nicht den Bruchteil eines Augenblicks lang schlussfolgern, dass Gott keinen Anteil an der Wiedererrichtung dieses Reiches nimmt oder nehmen wird, denn es ist eine Tatsache, dass Er durch Seine Engel auf die Seelen und Gedanken der Menschen einwirkt, um dieses Reich auf die Erde zu bringen. Aber Er wird seine Errichtung nicht erzwingen. Der Mensch muss sich aus freiem Willen für dieses Ziel entscheiden.
Als Gott den Menschen schuf, gab Er ihm einen freien Willen. Dieser Wille ist die wunderbarste aller natürlichen Gaben an den Menschen. Auch wenn Gott die Macht dazu hat, diesen Willen zu beschränken, wird Er dies jedoch niemals tun, sondern stattdessen die Entscheidung des Menschen respektieren. Verstößt der Mensch bei der Ausübung seines Willens gegen die Gesetze Gottes, muss er die Konsequenzen tragen.
Gott ändert Seine Gesetze nicht, noch hebt Er auch nur eines davon auf. Der Mensch kann seinen freien Willen ausüben, wie er es wünscht und wie ihn seine Gedanken und Begierden beeinflussen, aber die Freiheit der Ausübung schützt ihn nicht vor Strafen, welche folgen, wenn diese Gesetze übertreten werden.
Ja—der Mensch kann zwar frei wählen, aber jede unharmonische Willkür dieser Freiheit zieht die Verhängung einer Strafe nach sich, welche gezwungenermaßen auf die Verletzung der Harmonie erfolgt. Gott will und wartet geduldig auf die Liebe des Menschen. Er ist der stets liebende Vater, der sich nicht am Leiden Seiner Geschöpfe erfreut, sondern Er will, dass ihre Liebe freiwillig, ohne Zwang, Furcht vor Strafe oder Hoffnung auf Belohnung kommt—außer jener Anerkennung, die natürlicherweise erfolgt, wenn die Liebe Gottes mit der Liebe des Menschen verschmilzt.
Nein—das irdische Himmelreich hat nichts mit dem Reich Gottes in den Göttlichen Sphären zu tun! Auf Erden gibt es nichts, was notwendigerweise göttlich ist, außer der Liebe Gottes zu Seinen Geschöpfen, um sie zu segnen und glücklich zu machen. Es gibt nur wenige Sterbliche, die dennoch Anteil an Seiner Natur und Seinem Wesen haben. Diese sind, noch während sie auf Erden leben, bereits Bewohner dieser Göttlichen Himmel beziehungsweise besitzen schon die Schlüssel, um in das Reich Gottes zu gelangen.
Nun—was ich über das Himmelreich auf Erden gesagt habe, gilt in gleicher Weise für das Reich Gottes in der geistigen Welt. Die Bewohner dort sind spirituelle Wesen, also Menschen, die ihren fleischlichen Körper abgelegt haben. Sie werden, wenn sie ihre natürlichen Liebe gereinigt haben und in Harmonie mit dem Willen und den Gesetzen Gottes leben, in jenes Reich Gottes eingelassen, in dem nur Seelen wohnen, die zurück zu ihrer Vollkommenheit gefunden haben.
Im Gegensatz zum Reich Gottes auf Erden ist das Himmelreich in den spirituelle Ebenen bereits errichtet worden. Dieses Reich befindet sich in der Sechsten Sphäre der geistigen Welt, wo die Seelen rein und in Harmonie mit den göttlichen Gesetzen sind. Diese Seelen erfreuen sich der höchsten Glückseligkeit und haben den Zustand wiederhergestellt, welchen sie innehatten, als Gott sie geschaffen und als „sehr gut“ bezeichnet hat [1. Mose 1,31].
Alle, die in diesem Reich leben, teilen eine unvorstellbare und wunderbare Glückseligkeit. Auch wenn der Mensch auf Erden glaubt, dass dieses Glück allein von Gott kommt, durch Seine bloße Macht und Seinen schieren Willen, hat dies der Mensch aus eigener Kraft vermocht, indem er, als spirituelles Wesen, seinen Willen dahingehend eingesetzt hat, dem Bösen und der Sünde zu entsagen und seine Gedanken und Wünsche auf die Liebe auszurichten, sodass diese wieder rein und harmonisch geworden ist.
Und auch das möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen: Alle Menschen, die jemals gelebt haben oder leben werden, finden irgendwann einmal ihre Heimat in diesen spirituellen Himmeln! Sie alle werden dereinst die reinen und vollkommenen Menschen, die sie vor Zeiten waren. Und einige wenige werden es erleben, dass im gleichen Zuge das Reich Gottes auf Erden errichtet wird.
Ja—eines Tages wird es weder Höllen noch andere finstere Orte geben. Alle diese Ebenen werden für immer abgeschafft, und das, so überraschend es für euch Sterbliche auch klingen mag, nicht durch den Befehl Gottes, sondern aus dem freien Willen des Menschen heraus, indem er seine Wünsche und Absichten dahingehend ändert, dass er die Läuterung seiner natürlichen Liebe bewirkt und dadurch das Fernziel seiner Bemühungen erreicht. Gott wird versuchen, jeden dieser Schritt zu begleiten, indem Er Seine Engel aussendet, um Sterblichen und spirituellen Wesen zu helfen, auf diesem Weg das Reich Gottes in den spirituellen Himmeln zu gewinnen.
Es ist also von enormer Bedeutung, dass die Menschen verstehen und erkennen, dass es ihre eigene Aufgabe ist, diese beiden Reiche zu errichten oder zu betreten, anstatt sich auf dem Glauben ausruhen, dass Gott diese Orte errichten wird, auf Seine Weise und zu Seiner Zeit, und dass diejenigen, die an Gott glauben, die Glaubensbekenntnisse und Lehren ihrer Kirchen befolgen und ihren Pflichten als Mitglieder dieser Konfessionen nachkommen, Bewohner dieses Reiches werden und „ganz plötzlich, von einem Augenblick zum anderen“ [1. Kor 15,52], rein und unbefleckt und in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes und Seinen Gesetzen sind.
Dieser Glaube ist äußerst schädlich, denn der einzige Weg zu diesem Reich ist der Weg der Entsagung und der Läuterung. Alle anderen Überzeugungen, die der Mensch jemals geglaubt hat, führen zum einen nicht dazu, dass er seine Seele läutert, noch ist es ihm dadurch möglich, in dieses Reich eingelassen zu werden. Der Mensch darf nicht darauf hoffen, dass der Vater ihm die Glückseligkeit ohne eigene Anstrengung in den Schoß legt. Er ist zwar immer bereit, Seine Hilfe anzubieten, alles andere aber muss der Mensch selbst bewerkstelligen, um einen Seelen- und Liebeszustand zu erringen, der ihn für diese Reiche geeignet macht.
Es gibt aber auch noch ein weiteres Reich Gottes. Dieses Himmlische Königreich ist größer und anders als die Reiche, von denen ich dir eben geschrieben habe. In dieses Reich Gottes gelangt nur, wer die göttliche Essenz erhalten hat. Die Seelen der Menschen müssen in die göttliche Natur Gottes getaucht werden. Erst dann ist es möglich, dass die natürliche Liebe des Menschen in all ihren Eigenschaften und Elementen in die Göttliche Liebe des Vaters transformiert wird.
Wie ich dir bereits geschrieben habe, hat die Bibel nur das von mir bewahrt, was ich als moralische Lehren bezeichnen möchte. Der Vater aber hat ich gesandt, um den Weg in die Göttlichen Himmel zu offenbaren. Diese Sendung, die mich zum vielgeliebten Sohn Gottes macht, war nur deshalb möglich, weil der Vater, indem Er meine Seele mit der Göttlichen Liebe überhäuft hat, mir die Befähigung verliehen hat, den Weg zu den verschiedenen Königreichen zu lehren. Die Bibel fasst diese Tatsache wie folgt zusammen:
„Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden.“ [Röm 5,19]
Aufgrund der Erkenntnis, die mir von der Wahrheit und den Gesetzen der Harmonie, die Gottes Universum regieren, gezeigt wurde, war ich nicht nur in der Lage, den Menschen den Weg der Rückkehr zur Reinheit und Entwicklung ihrer Seelen mittels Vervollkommnung ihrer natürlichen Liebe zu lehren, sondern wie sie weit mehr erreichen können als wiederherzustellen, was durch die Verweigerung des ersten Menschen verursacht wurde.
Diese Wiederherstellung ist aber nicht meine Angelegenheit, weil ich etwa über besondere Kräfte verfüge, weil ich angeblich Gott-Sohn bin und deshalb allwissend, sondern hängt einzig und allein von dem Bemühen und der Absicht des Menschen ab. Mein Aufgabe war es nur zum Teil, die Menschen zu lehren, dass sie Gott lieben und ihre Nächsten wie sich selbst. Ich sollte ihnen den Weg zeigen, um ihrem Leben und ihrem Denken eine andere Richtung zu geben, damit sie die Fähigkeit entwickeln, der Sünde und dem Bösen zu entsagen und in einen Zustand der Harmonie mit den Gesetzen der Schöpfung zu gelangen.
Gleichzeitig mit diesen moralischen Werten lehrte ich aber auch die großen, geistigen Wahrheiten, die den Menschen den Weg zum Göttlichen Himmelreich zeigen, denn aufgrund meiner Zwiesprache mit dem Vater wurde mir nicht nur die Göttliche Liebe geschenkt, um meine Seele in die Substanz des Vaters zu verwandeln und Anteil an Seiner Liebesqualität zu erwerben, sondern auch das Wissen, wie und auf welchem Weg Seine Liebe erlangt werden kann.
Diese Liebe, die mich bereits zu meinen Lebzeiten auf Erden bis zu einem gewissen Grad zu einem Bewohner der Göttlichen Sphären machte, ist der einzige und wahre Weg, auf dem es möglich ist, das Reich des Vaters zu betreten.
Aber weder meine Zuhörer noch meine Jünger haben damals verstanden, was ich ihnen vermitteln wollte. Johannes war einer der wenigen, die erkannt haben, welche Wahrheit ich den Menschen offenbarte. Folglich hat die Bibel nur jenen Teilbereich meiner Lehre bewahrt, der die sittlich-moralische Erneuerung der Seele thematisiert.
Die Heilige Schrift selbst ist viele Jahre nach meinem Tod entstanden, indem zahlreiche Schriftstücke und Einzelmanuskripte zusammengefasst worden sind. In diesen ersten Handschriften war bereits kaum noch etwas über den Weg zu finden, der in die Göttlichen Himmel führt. Als auch diese Manuskripte immer wieder abgeschrieben und kopiert worden sind, geriet meine eigentliche Lehre mehr und mehr in Vergessenheit. Heute gibt es nur noch zwei wichtige und fundamentale Wahrheiten, die das jahrelange Kopieren und Editieren der biblischen Manuskripte unbeschadet überdauert haben:
„Gott ist Liebe“ [1. Joh 4,8; 1. Joh 4,16] und „Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich des Vaters nicht sehen!“ [Joh 3,3]
Auch wenn ich ursprünglich gekommen bin, den Menschen höhere Wahrheiten zu vermitteln, wurden lediglich meine moralischen Lehren bewahrt und verkündet, sodass die Lehrer und Führer der Völkerscharen letztlich ebenfalls davon überzeugt waren, dass jeder, der die sittliche und moralische Erneuerung und die Vervollkommnung seiner natürlichen Liebe als Ziel hat, Einlass in das Göttliche Himmelreich erhält.
Schließlich wurden selbst meine Morallehren und alles, was zur Reinheit der natürlichen Liebe führen sollte, weitestgehend verändert und neu interpretiert—sei es aus Eigensucht, Machtstreben oder um weltliche Güter anzuhäufen. Während das gemeine Volk in seinem Glauben und seiner Anbetung auf diese Weise kontrolliert werden konnte, wurde aus dem Gott der Liebe Stück für Stück ein Gott des Hasses und des Zorns, der diejenigen bestrafte, die es wagten, sich den Anordnungen zu widersetzen, welche die Hierarchie der Kirche ihnen als die Forderungen und als vermeintlich göttlichen Willen auferlegte.
Aber über diese Dinge wurde bereits an anderer Stelle ausführlich geschrieben, weshalb ich jetzt nicht weiter darauf eingehen werde. Stattdessen werde ich offenlegen, wie man in dieses Himmelreich Gottes gelangt.
Nun—wir haben heute Abend lange geschrieben. Ich halte es für das Beste, meine Ausführungen im Augenblick nicht weiter zu vertiefen. Lass mich dir sagen, wie sehr es mich freut, dass es dir so viel besser geht. Ich habe den Eindruck, dass wir jetzt schneller mit unseren Botschaften fortfahren können.
Denke daran, dass ich meine Verheißungen erfüllen werde. Zweifle also nicht länger. Ich bin sehr oft bei dir. Du weißt, dass ich dich liebe. Ich werde weiterhin für dich zum Vater beten. Vertraue mir und sei dir sicher, dass ich deinem Wunsch nachkommen werde. Gute Nacht. Gott segne dich.
Jesus—dein Bruder und Freund.
©Geoff Cutler
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