Wie der Mensch göttlich werden kann III

Spirituelles Wesen: Jesus von Nazareth
Medium: James E. Padgett
Datum: 8. Mai 1916
Ort: Washington, D.C., USA

Ich bin hier, Jesus.

Ich möchte heute Abend meine bislang noch unvollendete Botschaft, wie der Mensch göttlich werden kann, fertigstellen und hoffe deshalb, dass du in der Verfassung bist, meine Worte zu empfangen.

Ich habe dir bereits erklärt, dass der Mensch in Wahrheit Seele ist und dass dieser Seele das Potential innewohnt, auf ewig zu leben. Du weißt auch, dass die Seele von einem spirituellen und einem physischen Körper umgeben ist und dass jeder dieser Körper unterschiedliche Aufgaben und Funktionen hat. Dabei habe ich dir gezeigt, dass sowohl der physische als auch der feinstoffliche Körper gewissen Veränderungen unterworfen ist und sich die einzelnen Bestandteile, aus denen die Körper bestehen, umformen können, wenn sie nicht sogar zerfallen oder sich auflösen.

Ja—die Seele ist der wahre Mensch, und nur sie kann zu einem Engel Gottes werden. Es hängt allein von der Entscheidung der Seele ab, ob es ihr genügt, in den spirituellen Himmeln zu leben, oder ob sie sich dafür entscheidet, Bewohner der Göttlichen Sphären zu werden, wo jene wohnen, die sich ihrer Unsterblichkeit bewusst sind.

Der einzige Weg, um in das Reich des Vaters eingelassen zu werden, besteht darin, die Göttliche Liebe zu erlangen und dadurch Anteil an der göttlichen Natur des Vaters zu erhalten. Dieser fundamentale Wandel geschieht durch das Einströmen der Göttlichen Liebe, wobei es die Aufgabe des Heiligen Geistes ist, als Werkzeug Gottes dafür zu sorgen, dass diese Liebe zu den Seelen der Menschen fließt.

Diese Liebe, wie ich dir bereits geschrieben habe, drängt sich den Seelen niemals auf, sondern kommt nur dann, wenn die Menschen aufrichtig und aus tiefstem Herzen danach suchen. Geduldig wartet sie auf alle Menschen, kommt aber niemals aus eigenem Antrieb, sondern strömt nur dann in die Seele, wenn sie eingeladen wird.

Die Frage ist nun: Wie gelangt die Göttliche Liebe in die Seele und was muss der Mensch tun, damit sie ihn erfüllt?

Es gibt nur einen Weg, um das Einströmen der Göttlichen Liebe zu bewirken, und zwar als Antwort auf das Gebet und die aufrichtige Suche. Wenn der Mensch vom Grunde seines Herzens um die Göttliche Liebe bittet, schafft er damit die Voraussetzung, welche notwendig ist, die Seele in einen harmonischen Zustand zu versetzen, der die Liebe des Vaters sozusagen willkommen heißt und einlädt, sich in dieser Behausung niederzulassen.

Nein—aus eigener Kraft ist es dem Menschen nicht möglich, seine Seele für dieses Einströmen zu öffnen. Der Mensch verfügt zwar über ein großes Leistungsvermögen, jedoch reicht sein bloßes Wollen nicht aus, diese Gnade zu bewirken. Er besitzt auch keine anderen, ihm innewohnenden Eigenschaften, die ihn befähigen würden, seine Seele in einen Zustand zu versetzen, der das Wirken des Heiligen Geistes, der diese Liebe in die Seele einströmen lässt, ermöglicht.

Die einzigen Mittel, mit denen dies erreicht werden kann, sind Gebet und Glaube. Wenn der Mensch ernsthaft und aufrichtig um die Liebe des Vaters bittet, erwirkt ein solches Gebet nicht nur, dass die Liebe herabfließt, sondern auch, dass die Teile der Seele, die fähig sind, diese Liebe zu empfangen, sich für ihr Kommen öffnen und diese Gnade gleichsam anziehen.

Nein—der Heilige Geist hat eine andere Aufgabe. Er bringt zwar die Liebe und bewirkt ihr Einströmen, wenn die Seele in der Lage ist, sie zu empfangen, bereitet das Gefäß aber nicht vor. Betet der Mensch darum, dass der Vater sein Herz für das Einströmen der Göttlichen Liebe öffnet, sendet Gott Seine göttlichen Engel aus, die neben vielen anderen Aufgaben auch dem Willen des Vaters entsprechen, die bittende Seele in Sehnsucht zu entzünden, damit sie sich, durch den himmlischen Einfluss veranlasst, auftut, um das Geschenk zu empfangen, das nur der Heilige Geist bringen kann.

Mein Gleichnis damals auf Erden, dass jeder, der den Schafstall nicht durch die Tür betritt, sondern auf einem anderen Weg eindringt, ein Räuber und ein Dieb ist [Joh 10,1], muss folglich dahingehend erweitert werden, dass es unmöglich ist, in den Pferch zu gelangen, benutzt man nicht die Schlüssel, welche Gebet und aufrichtiges Sehnen sind.

Wenn die Menschen jedoch glauben, dass ihnen der Himmel sicher ist, wenn sie der Kirche und ihren Lehren gehorchen, sich taufen lassen und die erforderlichen Sakramente empfangen, befinden sie sich im Irrtum. Glaube mir, ihre Enttäuschung wird groß sein, wenn sie dereinst die spirituelle Welt betreten.

Nein—auch das, was man sittliche Taten und gute Gedanken nennt, wird nicht bewirken, dass die Göttliche Liebe einströmt. Zwar sind diese Dinge notwendige Schritte, um die Seele in ihrer natürlichen Liebe zu läutern, doch so rein diese menschliche Liebe auch sein mag, hat sie doch niemals das Vermögen, welches ausschließlich der Göttlichen Liebe innewohnt.

Zwar helfen gute Gedanken und Taten der Seele, Gott um Seinen Beistand anzurufen und sich zugleich für Seine Antwort zu öffnen, die Pforten der Seele selbst tun sich aber nur dann auf, wenn der Mensch den Vater direkt um Seine Liebe bittet. Alles andere führt zur Vervollkommnung der natürlichen Liebe, reicht aber nicht aus, um die Seele geeignet zu machen, das Reich des Vaters zu betreten, wo nur Zugang findet, wer die Natur Gottes in sich trägt.

Die Göttliche Liebe hat nichts mit der menschlichen, natürlichen Liebe zu tun, mag diese Liebe auch noch so rein und unversehrt sein. Betritt die Liebe des Vaters die Seele des Menschen, ändern sich ihre Seeleneigenschaften und ihre ganze Natur, sodass sie ein völlig neues Geschöpf wird. Ab diesem Zeitpunkt erhält der Mensch ein zusätzliches Etwas, das es ihm unmöglich macht, der bloße Mensch zu bleiben, der er war und der er immer sein würde, hätte die Liebe des Vaters nicht diese fundamentale Veränderung in seiner Natur bewirkt.

Ja—ich weiß, dass die Menschen den Unterschied zwischen einer Seele, die nur die natürliche Liebe besitzt und einer, welche die Göttliche Liebe in sich trägt, nicht verstehen können. Und doch ist diese Andersartigkeit gewaltig: Ist in einer Seele die Liebe Gottes in ausreichendem Maße vorhanden, macht sie den Menschen eins mit Gott und Teilhaber an Seiner Göttlichkeit, während eine Seele, die lediglich die natürliche Liebe in sich birgt, egal wie vollständig und rein diese Liebe auch sein mag, nicht mehr werden kann als ein vollkommener Mensch.

Wer vom Grund des Herzens um das Einströmen dieser Göttlichen Liebe bittet, wird sie empfangen. Die Göttliche Liebe achtet weder auf Rang, Namen oder Person. Sie betritt das Herz, wenn die Sehnsucht der Seele aufrichtig ist, sei er Fürst oder Bauer, reich oder arm. Wenn aber diese Liebe erst einmal in einer Seele wohnt, wird deren Wesen auf immer verändert und ein neues Geschöpf, das nicht länger dem Tod unterworfen ist.

Nein—viele dieser Gebete sind wirkungslos. Rein intellektuelle Gebete sind nicht in der Lage, eine Öffnung der Seele zu bewirken. Ein echtes Gebet ist eine Zwiesprache mit Gott. Beten ist eine individuelle Angelegenheit und erfordert weder ein bestimmte Formulierung, noch einen Wortlaut, der auswendig gelernt werden muss. Eine einzige Bitte von Grunde des Herzens wiegt vor Gott tausendmal mehr als stundenlange Formeln, die der Verstand rezitiert. Gott antwortet immer, wenn der Mensch mit dem Herzen betet—und nicht mit dem Verstand.

Nun—ich denke, ich habe ausreichend deutlich gemacht, wie diese Liebe in die Seele des Menschen fließt und welche Wirkung sie hat, wenn sie in der Seele des Menschen wohnt. Es gibt nichts in Gottes ganzem Universum, das dieser Liebe gleichkommt oder was sie ersetzten könnte. Nur dann, wenn der Mensch diese Liebe besitzt, wird er eins mit dem Vater und Erbe Seiner Unsterblichkeit.

Deshalb sage ich allen Menschen: Betet und betet und hört niemals auf, um das Einströmen dieser Liebe zu beten! Diese Liebe kennt keine Grenzen—weder an Fülle, noch an Menge. Sie fließt in gleichem Maße zu Sterblichen wie zu spirituellen Wesen. Auch wir Engel Gottes, die wir unser Heim in den höchsten Sphären der Göttlichen Himmel haben, beten unablässig um diese Liebe, denn wir wissen, dass nicht nur alle unsere Gebete erhört werden, sondern dass jedem Einströmen dieser Gnade ein neues Einfließen folgt.

Damit beende ich diese Botschaft. Ich freue mich, dass es dir gelungen ist, meine Worte korrekt und vollständig zu empfangen. Ich werde bald schon wiederkommen, um dir eine weitere Wahrheit zu schreiben. Ich sende dir meine Liebe und meinen Segen.

Jesus—dein Bruder und Freund.

©Geoff Cutler
https://new-birth.net/padgetts-messages/true-gospel-revealed-anew-by-jesus-volume-2/jesus-continues-how-the-divine-love-enters-into-the-soul-of-a-human-being-vol-2-pg293/

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